Münster. Zahlreiche Gäste feierten am 4. September in der Adventskirche in Münster den Diakoniesonntag. Bei einem Festgottesdienst mit anschließendem Empfang ehrte die Diakonie Münster Mitarbeitende, die seit mehr als 25 Jahren in ihrem Dienst stehen. Außerdem führte Pfarrer Sven Waske, Theologischer Vorstand der Diakonie Münster, Marcus Hopp, Bereichsleitung im Beratungs- und BildungsCentrum, offiziell in sein Amt ein. „Eine gut gefüllte Kirche ist etwas zum Freuen. Lassen Sie uns ein fröhliches Diakoniefest feiern“, begrüßte Schwester Ilse, Oberin des Diakonissenmutterhauses, die Festgemeinde.
Pfarrer Sven Waske, Theologischer Vorstand der Diakonie Münster, gestaltete den Festgottesdienst maßgeblich zusammen mit Frank Olivier, Kaufmännischer Vorstand der Diakonie Münster, Ulrich Watermeyer, Geschäftsführer stationäre und ambulante Seniorenhilfe, Marion Kahn, Geschäftsführerin des Beratungs- und BildungsCentrums, sowie Uwe Wellmann, Bereichsleitung der Kinder-, Jugend- und Familiendienste. Im Mittelpunkt stand die Einführung von Marcus Hopp, der im Beratungs- und BildungsCentrum die Bereiche Migration, Wohnen und Existenzsicherung sowie das Quartiersmanagement betreut, und die Ehrung der sieben Jubilarinnen und Jubilare. Getreu dem Motto „Gut für Menschen“ der Diakonie Münster tun diese seit vielen Jahren ihren Dienst am Nächsten. Dafür erhielten sie als Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für ihre Treue das Goldene Kronenkreuz der Diakonie und eine Ehrenurkunde.
„Wie weit entfernt sind die biblischen Wundererzählungen von uns heute?“, fragte Sven Waske in seiner Predigt. Großer kultureller Abstand und die Aufklärung hätten dazu geführt, dass wir manchmal so tun würden, als wären wir klüger als die Menschen damals. Auf Grundlage persönlicher Erfahrungen berichtete er, warum wundersam Anmutendes manchmal doch wissenschaftlich begründet werden kann. Deswegen sei es so wichtig, nicht aufzugeben und sich nicht abhalten zu lassen, nach wundersamen Ereignissen zu suchen, auch wenn andere Menschen über das scheinbar Absurde lachen würden.
„Ich glaube, dass viele Menschen ebenfalls Geschichten von Heilung erzählen können“, so Waske. Er denke beispielsweise an den Systemsprenger, der den Weg aus der Gesellschaft genommen und schließlich doch zurückgefunden habe. Oder er erinnere sich an den Sterbenden auf der Palliativstation, der wochenlang nicht essen konnte, um sich plötzlich aufzusetzen, ein üppiges Mahl einzunehmen und sich von seiner Familie zu verabschieden. Deswegen brauche es Menschen, die dranbleiben und sich kümmern. Manchmal würde man dann erleben, dass Lebenssituationen nicht nur wunderlich, sondern auch wunderbar werden können.
Die geladenen Jubilarinnen und Jubilare sind Menschen, die ihre eigenen Geschichten erlebt haben – so etwa Birgit Kreimeyer. Sie ist Koordinatorin der Wohngruppe Silberbrink für 9- bis 18-jährige Jungen im Stadtteil Wolbeck. Beim Empfang im Hof des Friederike-Fliedner-Hauses berichtet sie von der Dankbarkeit eines ehemaligen Schützlings, den sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen begleiten und auf einen guten Weg führen durfte. Ihre Arbeit für die Diakonie sei ihr ein Herzensanliegen. Es habe sie sehr berührt, dass ihr beim Diakoniesonntag jemand in die Augen gucke und sich dafür bei ihr bedanke. Auch den anderen Jubilarinnen und Jubilaren kann man die Bedeutung anmerken, die diese besondere Auszeichnung für sie birgt. Franz-Josef Wille, der seit 40 Jahren für die Diakonie tätig ist, bedankte sich im Anschluss für den schönen Festgottesdienst, in dem er sogar sein Lieblingslied wiedergefunden habe. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Hans-Werner Scharnowski, Popkantor des Evangelischen Kirchenkreises Münster, und Caspar Beule gestaltet.
Die Jubilarinnen und Jubilare: Franz-Josef Wille, Beratungs- und BildungsCentrum (40 Jahre), Ursula Erlhoff-Farwick, Kinder-, Jugend- und Familiendienste (27 Jahre), Ralf Hubert, Kinder-, Jugend- und Familiendienste (27 Jahre), Rüdiger Korn, Kinder-, Jugend- und Familiendienste (26 Jahre), Birgit Kreimeyer, Kinder-, Jugend- und Familiendienste (25 Jahre), Petra Krass, Stationäre Seniorendienste (26 Jahre) und Walter Vandeck-Benien, Stationäre Seniorendienste (27 Jahre).