Münster. Das jüdische Pessachfest erinnert an den biblisch überlieferten Auszug der Israelit:innen aus der ägyptischen Sklaverei. Familien und Freund:innen kommen zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu fragen und zu antworten, zu essen und zu trinken, zu singen, zu weinen und zu lachen. In diesem Jahr wird es vom 22. bis zum 30. April gefeiert. Holger Erdmann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Münster, und Martin Mustroph, Beauftragter für den christlich-jüdischen Dialog, wünschen den Jüd:innen in Münster ein frohes, friedliches und gesegnetes Pessachfest 5784:
“Chag Pessach sameach!
Liebe Schwestern und Brüder der Jüdischen Gemeinde Münster,
sehr geehrter, lieber Herr Fehr,
der Evangelische Kirchenkreis Münster wünscht Ihnen ein frohes, friedliches und gesegnetes Pessachfest 5784.
Die Feiertage werden überschattet von den grauenvollen Bildern des Überfalls der Hamas auf Israel, des Krieges in Israel und Gaza und des iranischen Raketenangriffs auf Israel. Unsere Gedanken sind bei den Geiseln, den ermordeten und denen, die immer noch nicht heimgekehrt sind und weiterhin an Leib und Seele verwundet werden. Es ist entsetzlich, wie ungeniert der Hass zur Schau gestellt wird. Dass auch in unserem Land Antisemitismus und Israelfeindlichkeit zunehmen, beschämt und besorgt uns.
Trotz aller Sorgen und Erschütterungen feiern Sie das Pessach-Fest, ist es doch das Fest der Freiheit, der Befreiung von übermächtiger Bedrückung und Bedrohung und der Bewahrung durch alle Schrecken hindurch. Es ist das Fest, das gerade in schweren Zeiten Hoffnung und Zuversicht schenkt. Denn darauf vertrauen wir als Christen mit den Juden: G’tt bleibt seinem Volk treu. So wünschen wir Ihnen von Herzen, dass die Erinnerung an den G’tt, der Israel aus der Sklaverei Ägyptens in die Freiheit geführt hat, den Blick in die Zukunft zu erhellen vermag.
Mit unseren guten Wünschen für die Festtage verbinden wir die feste Zusage, allen, die antisemitische oder rassistische Ressentiments schüren, entschieden entgegenzutreten, der jüdischen Gemeinde in Solidarität verbunden zu bleiben und uns weiterhin für ein gutes und freundliches Miteinander von Juden und Christen einzusetzen.
Mit Ihnen und für Sie beten wir, dass die Gewalt im Nahen Osten und in aller Welt bald ein Ende nehme, die Waffen schweigen und der verheißene Friede einkehre.
Im Namen der evangelischen Christinnen und Christen zwischen Greven und Drensteinfurt, Warendorf und Lüdinghausen grüßen wir Sie sehr herzlich und wünschen Ihnen:
Pessach Kascher we-sameach!”