Münster. Eine Geschichte von Licht in der Finsternis, das ist Weihnachten. Nicht nur von Heiligabend bis zum 2. Weihnachtsfeiertag. Am 1. Weihnachtsfeiertag ermutigte Superintendent Holger Erdmann in seiner Predigt in der Martin-Luther Kirche die Festgemeinde dazu, auf Gottes Kraft für das eigene Leben zu vertrauen. In guten, wie in schweren Zeiten.
„Wir feiern Weihnachten weiter“, eröffnete Superintendent Holger Erdmann seine Predigt am 1. Weihnachtsfeiertag in der Martin-Luther Kirche. An Jesus „dran bleiben“, auf ihn vertrauen, an Festtagen und im Alltag. Auch wenn das manchmal eine Zumutung sei: „Jesu Anspruch, Licht der Welt (Joh 8,12-16) zu sein, bedeutet nicht, dass es auf einmal ab dem 24.12. strahlend hell wird“, hielt er fest. Weihnachten bedeute nicht, dass die schlechtesten Nachrichten aufhörten, Familien nicht mehr stritten oder Krankheit und Leid wie weggepustet seien. „Wenn Weihnachten und Glaube die Garantie für persönliches wie gesellschaftliches Wohlergehen wären, dann müssten wir wohl anbauen an unseren Kirchen“, fuhr er fort. Für manche Menschen, so betonte Superintendent Erdmann, fände Weihnachten trotz des Alltags statt, ohne, dass „man es zusammenbekommt“.
„Weihnachten weiter feiern“, erläuterte er, bedeute für die Zeit nach den Feiertagen „mitten im Alltag nach den Strahlen des Lichts der Welt Ausschau zu halten und mit ihnen oder besser: mit ihm, dem Licht selbst, zu rechnen.“. Einfach weiter Weihnachten zu feiern sei „ganz schön schwer“, räumte Erdmann ein, „und dennoch: wir feiern es weiter, weil wir darauf vertrauen, dass davon eine Kraft für das ganze Jahr, für unser ganzes Leben ausgeht“. Das sei häufig eine Kraft, die sich nicht ohne weiteres erschließe, nach der „wir suchen und graben und um die wir Gott bitten und vielleicht sogar klagen müssen.“. Und doch sei es lohnenswert: „weil wir hoffen, dass es uns nicht nur ein paar schöne Stunden beschert, sondern das Leben hell macht und bis über die Grenzen des Lebens hinaus trägt.“.