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Pfarrer Jan-Christoph Borries feierlich in den Ruhestand verabschiedet

Nach dem Festgottesdienst vor der Martin-Luther-Kirche: Superintendent Holger Erdmann (v.l.n.r.), Pfarrerin Dr. Friederike Barth, Pfarrer Jan-Christoph Borries, Pfarrerin Mirjam Konrad und Pfarrer Arndt Menze. Foto: Nicole Schulte

Nach 30 Jahren in der Johannes-Kirchengemeinde wurde Pfarrer Jan-Christoph Borries am 3. September in den Ruhestand verabschiedet. Superintendent Holger Erdmann entband ihn im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes von seinen Pflichten.

Für seine Abschiedspredigt wählte Pfarrer Jan-Christoph Borries den Monatsspruch „Jesus sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr dass ich sei“ aus Mt 16,15. Jesus redet hier zu seinen Jüngern vom Geheimnis des Glaubens und der Zukunft seiner Kirche. Angesichts einschneidender Umstrukturierungen und Neuorganisationen in den Gemeinden fragte Borries, wie Kirche in Zukunft aussehen könne. Er plädierte dafür, darauf zu vertrauen, dass Jesus Christus selber seine Gemeinde zu allen Zeiten und an allen Orten versammele und erhalte: „Der, von dem ich komme, von dem ich mein ganzes Leben habe, der kommt zu mir. Wir sind beschenkt. Gott hält sich nicht verborgen. Uns macht er sich bekannt, so wie wir leben – furchtsam und doch von Gott gehalten.“ Ein wunderbarer Schatz sei uns anvertraut: „dass Gott uns erreicht, begreift und begeistert.“ Die Gemeinde applaudierte ihrem langjährigen Pfarrer spontan nach seiner letzten Predigt im Amt.

„Du hast mit vollem Herzen, mit ganzer Kraft und Einsatz diese Pfarrstelle ausgefüllt und warst mit Leib und Seele hier Pfarrer“, dankte Superintendent Holger Erdmann Pfarrer Jan-Christoph Borries, bevor er ihn von seinem Dienst als Gemeindepfarrer entpflichtete. „Und nun lassen wir dich gehen, in eine Zeit größerer Freiheit und in dem Wissen: du bist nicht aus der Welt!“

Eine Fotogirlande – die Familie Borries nach dem Fest geschenkt bekam – führte die Gäste anschließend aus der Kirche über den Hof in den Gemeindesaal. Impressionen aus 30 Jahren Pfarrdienst zeigten die Vielfältigkeit von Jan-Christoph Borries Wirken: fröhliche Konfis bei Segelfreizeiten auf dem Ijsselmeer, gemeinsame Kinderbibelwochen mit der katholischen Schwestergemeinde St. Anna, Open-Air-Gottesdienste, Gemeindefreizeiten und ganz viel Musik – Kirchenchor, Posaunenchor, eine Band und vieles mehr.

„Du bist ja eine sehr geerdete Person, ein Seelsorger“, leitete Dr. Friederike Barth, ehemalige Kollegin von Jan-Christoph Borries in der Johannes-Kirchengemeinde und nun im Institut für Kirche und Gesellschaft tätig, im vollbesetzten Gemeindesaal zum nächsten Veranstaltungsteil über: „Zur Sorge gehört auch, dass Du der Gemeinde weder unmäßig lange Gottesdienste noch lange Grußworte abverlangst.“

Die erste Rede hielt ein langjähriger Begleiter von Borries, Presbyter Klaus Herrmann: „Seit 30 Jahren bist du Gemeindepfarrer, seit 29 Jahren sind wir Freunde und vor 28 Jahren wurde ich Presbyter. Ich kann mir das noch gar nicht so richtig vorstellen, wie es nun sein wird. Auf dich war immer Verlass, Danke für deinen Einsatz!“. Finanzkirchmeisterin Annett Kornhaas-Moser schloss an: „Mit deinen Predigten hast du zum Nachdenken angeregt. Du hast mitfühlende Seelsorge betrieben.“ Jan-Christoph Borries habe vorgelebt, dass Glaube nicht nur eine Sache des Sonntags, sondern auch des Alltags sei. Kornhaas-Moser richtete ihren Dank auch an Borries´ Frau Andrea, die in der Gemeinde mitgewirkt und so ihre ganz persönliche Handschrift hinterlassen habe.

Pfarrkollege Arndt Menze, Bezirk Gnadenkirche, spannte in seiner Rede einen Bogen von Borries Vikariatszeit in der Gnadenkirche, die 1984 begann, zu seinem Dienst als Pfarrer der Martin-Luther-Gemeinde. 2007 fusionierten die beide Gemeindeteile zur Johannes-Kirchengemeinde. Unter Jan-Christoph Borries´ Leitung habe sich das Leben in beiden Teilen der Gemeinde gut weiterentwickeln können.

Im Namen der Stadt Münster bedankte sich Bezirksbürgermeister Stephan Brinktrine für 30 Jahre seelsorgerischen Dienst, der für Verlässlichkeit und Kontinuität stehe: „So, wie Sie es gemacht haben, macht man es nur aus Überzeugung!“