Münster. „Hallo, wir kommen von der Lukasgemeinde, möchten sie einen Segen?“ Mit Leichtigkeit und dem nötigen Ernst machten sich Konfirmandinnen und Konfirmanden aus der evangelischen Lukasgemeinde auf den Weg durchs UKM. Die langen Flure zwischen den Bettentürmen der Klinik waren an diesem Nachmittag ihr Lernort. Der Auftrag: Menschen beobachten, sie ansprechen, ihnen freundlich begegnen und schauen, was geschieht. Segenskarten erleichterten den Kontakt und wurden von den angesprochenen Besuchern, Patienten und Mitarbeitenden gern genommen.
Klinikpfarrer Karl H. Köster und die Teamer aus Lukas zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf dieses „Begegnungsexperimentes“, das bereits zum zweiten Mal stattfand. „Über Seelsorge kann ich viel erzählen, aber greifbar wird sie erst, wenn man losgeht und Menschen wirklich begegnet“, so Köster. Seelsorge schaut aufmerksam, geht neugierig auf Menschen zu und versucht flexibel auf Emotionen zu reagieren. „Ich bin immer wieder berührt davon, wie feinfühlig sich die jungen Menschen auf diese Herausforderung einlassen“, so der Klinikseelsorger, und vermutet einen naheliegenden Grund für diese Fähigkeit: „Die Jugendlichen tun bei diesen Begegnungen das, was sie sonst auch tun – ob in Familie, Schule oder Freundeskreisen – einfühlsam, zugewandt und hilfsbereit sein, das leben sie. Die Basis dessen, was wir dann „Seelsorge“ nennen, trägt jeder Mensch in sich.“