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Was kann Pazifismus heute noch leisten? – Vortragsabend am 3. Juli 2025, um 19:30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus

Münster. Frieden ist ein schönes Ideal, aber ist er noch realistisch? In einer Zeit, in der Kriege wieder näher rücken, sich Konflikte zuspitzen und die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft wächst, wirkt Pazifismus oft wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Doch ist Gewaltlosigkeit wirklich naiv oder gerade jetzt nötiger denn je? Diesen Fragen geht die Theologin Silke Niemeyer am Donnerstag, 3. Juli 2025, um 19:30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus nach. In ihrem Vortrag „Prinzipien, Paradoxien, Perspektiven des Pazifismus“ lädt sie dazu ein, neu über die Idee des gewaltfreien Widerstands nachzudenken.

Ausgangspunkt ist die Bergpredigt mit ihrem berühmten Satz „Selig sind die Friedensstifter“. Für den Soziologen Max Weber war das reine Gesinnungsethik, zu hoch für normale Menschen. Und doch nahmen Persönlichkeiten wie Gandhi oder Martin Luther King genau diese Botschaft ernst und veränderten damit die Welt.

Silke Niemeyer zeigt, wie ambivalent Pazifismus sein kann, moralisch stark, aber politisch umstritten. Sie beleuchtet Wege, auf denen Gewaltlosigkeit etwas bewegen kann, und Sackgassen, in denen sie scheitert. Dabei schlägt sie Brücken von den biblischen Ursprüngen zu den heutigen Herausforderungen: Krieg, Macht, ziviler Ungehorsam.

Niemeyer, 61, war fast 30 Jahre Pfarrerin in Recklinghausen und Lüdinghausen. Heute ist sie Theologische Referentin der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und arbeitet als Autorin unter anderem für den WDR und den Deutschlandfunk.

Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.