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“Gott zieht in den Alltag ein – mit Pauken und Trompeten“ Pfingstlicher Kantatengottesdienst der Apostelkirchengemeinde in der Observantenkirche

Quelle: Apostel-Kirchengemeinde

Münster. Der traditionelle Kantatengottesdienst der Evangelischen Apostelkirchengemeinde fand in diesem Jahr aufgrund der laufenden Renovierung der Apostelkirche in der Ev. Universitätskirche (Observantenkirche) statt – und wurde dort zu einem musikalisch wie geistlich eindrucksvollen Höhepunkt des Pfingstfestes.

Auf dem Programm stand die festliche Bachkantate „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ (BWV 34), wie sie bereits 1746 in Leipzig zum Pfingstfest erklang: opulent besetzt mit Trompeten, Pauken, Flöten, Oboen und Streichern. Die Kantorei der Apostelkirche interpretierte den anspruchsvollen Chorpart, begleitet vom Kammerorchester der Gemeinde unter der Leitung von Kantor Konrad Paul. Solistisch wirkten Magdalena Hinz (Alt), Nils Giebelhausen (Tenor) und Nils Miegel (Bass) mit.

In seiner Predigt zeichnete Pfarrer Dr. Christoph Nooke ein lebendiges Bild vom Pfingstgeist als Kraft, die Herzen berührt und verändert. Der festliche Eingangschor der Kantate sei wie ein Tempelweihfest, ein musikalisches Bild für das Einziehen Gottes – nicht nur in das Kirchgebäude, sondern in den Alltag der Menschen: „Gott zieht ein, mit Pauken und Trompeten, ins Heiligtum – und mitten ins Leben“, so Nooke.

Neben der Energie und Bewegung des „ewigen Feuers“ betonte der Pfarrer auch die ruhige, tragende Dimension des Pfingstgeschehens: „Pfingsten ist mehr als der große Einzug. Die Musik Bachs lässt auch das Wohlgefühl und den Frieden ahnen, den der Heilige Geist schenkt.“ Musik, so Nooke, sei deshalb eine der besten Formen, das Geheimnis von Pfingsten zu verkünden.

Am Ende der Kantate steht der Ruf nach Frieden – prachtvoll orchestriert, aber in der Tiefe getragen von einer spirituellen Botschaft: Dass Pfingsten zur Verständigung führt, zur Liebe, zur Gemeinschaft. Und dass Gottes Geist nicht nur am Festtag wirkt, sondern im Alltag, im Miteinander, in einer Welt, die Frieden so dringend braucht.

Pfingsten – so die Botschaft dieses besonderen Gottesdienstes – ist Einladung und Auftrag zugleich: Gottes Geist will bleiben, mitten unter uns, in der Kirche, in den Herzen, im Leben.