Warendorf. Am Montag, dem 27. Januar, lädt der Offene Kreis zu einem brandaktuellen Vortrag ein. Die aus Freckenhorst stammende Dr. Sarah Klosterkamp referiert über Prozesse gegen deutsche Kämpfer für den Islamischen Staat. Der IS rückte durch die Übernahme der Macht in Syrien und das Attentat in New Orleans in den Mittelpunkt der Nachrichten.
Dr. Sarah Klosterkamp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Humangeographie der Frankfurter Goetheuniversität. Sie besuchte sechs Jahre lang Prozesse gegen IS-Rückkehrer und wertete sie für ihre Doktorarbeit aus. Sie saß mehr als 200 Tage im Zuschauerbereich deutscher Oberlandesgerichte, las Vernehmungen und Abhörprotokolle, wertete Gutachten und Kontoauszüge aus, um das System nachzeichnen zu können, das zu einer Vielzahl von Anklagen geführt hatte.
In ihrem Vortrag skizziert sie zentrale Ergebnisse und beantwortet wichtige Fragen rund um das Thema, was deutsche Staatsbürger in Syrien gemacht haben und wie sie im Anschluss dafür bestraft wurden. Sie zeigt auch auf, dass Herkunft und Geschlecht hierbei sowohl bei der Ausreise als auch bei der anschließenden Bestrafung durch den deutschen Justiz- und Haftapparat eine erhebliche Rolle spielten.
Die Veranstaltung „Der IS vor Gericht“ des Offenen Kreises in der Warendorfer Christuskirche am Montag, dem 27. Januar, beginnt um 19 Uhr.