Münster. Zu ihrer Herbstsitzung trat die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Münster in der Mensa am Ring zusammen. Die gut 90 Stimmberechtigten fassten unter der Leitung von Superintendent Holger Erdmann die notwendigen Finanzbeschlüsse für das Haushaltsjahr 2025. „Wir können im kommenden Jahr wie auch im Jahr 2026 die Ausschüttungen an die Gemeinden und alle Arbeitsbereiche stabil halten“, so Erdmann im Synodennachgespräch, „und dennoch bedeutet die gleichbleibende Zuweisung bei gleichzeitigen Kostensteigerungen in allen Bereichen, dass wir sehr genau rechnen müssen.“
Schon längst sei man mit den Gemeinden und überhaupt im gesamten Kirchenkreis im Gespräch über die Notwendigkeit der Priorisierung, besonders auch im Gebäudebereich. Erdmann zeigt sich davon überzeugt, dass es einer Konzentration im Bestand und einer energetischen Aufwertung der verbleibenden Gebäude bedürfe.
Insgesamt hoffe man, dass die im Sommer beschlossenen Kriterien des Klimaschutzfonds die Gemeinden finanziell in die Lage versetze, die Gebäude, die gehalten werden sollen, energetisch zukunftsfähig aufzustellen. Auf ihrer Herbsttagung verabschiedete die Synode zusätzlich Kriterien für einen Härtefonds, der finanziell bedrängten Gemeinden mit weiteren Zahlungen zugutekommt.
Des Weiteren wurden den Synodalen die Ergebnisse einer Taskforce zur Mitgliederkommunikation und zum Fundraising vorgestellt. Beide Bereiche sollen künftig enger zusammengedacht werden. Die Synodalen brachten ein aus mehreren Modulen bestehendes Paket zum Fundraising auf den Weg. Zu der im Kirchenkreis lange etablierten Bitte um Spenden, treten deutlich die Elemente des Danks, der Beteiligung von Menschen und der Rechenschaft über den Mitteleinsatz hinzu. Ein besonderes Augenmerk soll zudem auf der Fördermittelakquise und dem Etablieren digitaler Wege liegen. Schließlich votierte die Synode mehrheitlich dafür, zur Erprobung in das Projekt Kirchenpost einzusteigen. Hier geht es um die regelmäßige Mitgliederkommunikation mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In anderen Landeskirchen, so Fundraiser Jochen Schiel, der die Synode informierte, gebe es sehr gute Erfahrungen damit, mit dieser Zielgruppe in Kontakt zu treten.
Breiten Raum nahmen die Erörterungen und die anschließende Aussprache über die Zukunftsstrategie für die Kita-Arbeit ein. Superintendent Holger Erdmann stellte allen Überlegungen das grundsätzliche Bekenntnis zu diesem Arbeitsbereich voran, machte jedoch auch unmissverständlich deutlich, dass die Kita-Arbeit bereits jetzt unauskömmlich finanziert sei und die Schere zwischen vorhandenem Geld und Finanzbedarf sich weiter öffne. „Ein Weiter so kann es also nicht geben!“, so Erdmann. Er bat die Synode um eine grundsätzliche Zustimmung, Überlegungen zur Gründung einer gGmbH für den gesamten Gestaltungsraum (Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg) zu prüfen. Der Superintendent wies darauf hin, dass es einer ausführlichen Prüfung und Erörterung der Thematik bedürfe, weil man gegenüber vielen Menschen in der Verantwortung stehe. „Eltern und Kinder, Mitarbeitende und auch die Partner in den Kommunen erwarten, dass wir verantwortungsvoll handeln!“ Dass dieses Handeln auch Verhandlungen um Erhöhung von Trägeranteilen bedeutet, betonte Erdmann ausdrücklich.
Schließlich wählte die Synode Eva Strehlke in die Stellvertretung im Kreissynodalvorstand und nahm unter großem Applaus ein Kurzvideo zum Konfi-Camp zur Kenntnis.