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Eine echte Herzensangelegenheit! – Defibrillatoren-Schulung in Warendorf

Besonders das praktische Üben an speziellen Dummies wurde bei der Defibrillatoren-Schulung als hilfreich empfunden. Foto: Kirchengemeinde Warendorf

Warendorf. Schnelle Erste Hilfe ist wichtig, wenn das Herz aus dem Takt kommt oder gar stillsteht. Das hat auch die Evangelische Kirchengemeinde Warendorf von Zeit zu Zeit erfahren. Und sie entschied, wenn sich in Warendorf ein Netz von Defibrillatoren bilden würde – das sind kleine mobile Geräte, die in Notfall bei einer Reanimation assistieren, bis hin zum rettenden Stromstoß – dann ist die Gemeinde dabei. Unter der Regie des Wirtschaftsförderers Heiner Kamp (Wiwa Warendorf) erklärten sich nach und nach zweiundzwanzig Firmen und Institutionen in Warendorf bereit, sich an diesem Netz von Defibrillatoren zu beteiligen, so auch die evangelische Kirchengemeinde. Jeweils ein Gerät wurde außen an der Christuskirche und am Martin-Luther-Haus angebracht. Doch nützen sie nur, wenn es im Fall der Fälle auch beherzte Menschen gibt, die sie einsetzen. Deshalb gibt es für alle Einrichtungen Schulungen, in denen man die innere Hemmschwelle durch Information und praktische Übungen abbauen kann.

An einem Freitagabend im Oktober wurden schließlich dreizehn Haupt- und Ehrenamtliche in der Christuskirche von Ralf Wischnewski und Jennyfer Mecking von der Firma EHS aus Soest zur Schulung begrüßt. Als frühere Rettungskräfte bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst haben die Dozenten praxisnah, aber auch mit medizinischem Hintergrundwissen vermittelt, welche Reaktion das menschliche Herz auf eine Rhythmusstörung zeigt und wie es durch eine Reanimation mit einem Defibrillator unterstützt werden kann. Wichtigste Entlastung: Das Gerät ist so konzipiert, dass es einem Menschen keinen Schaden zufügen kann. Durch Sensoren wird die passende Hilfeleistung herausgefunden und der Helfende dann durch eine Sprachansage Schritt für Schritt angeleitet, nachdem der Rettungsdienst (112) alarmiert wurde. Neben Mitarbeitern aus dem Jugendtreff @ttic und aus dem Gemeindebüro nahmen nach einem Aufruf über einen Newsletter auch interessierte und unterschiedlich ehrenamtlich aktive Gemeindeglieder teil. Besonders das praktische Üben an speziellen Dummies wurde dabei als hilfreich empfunden.

Das Leitungsteam der Kirchengemeinde hat diese Initiative überzeugt, weil zu ihr ein digitales Alarmierungssystem von registrierten Ersthelfern (Corhelfern) gehört, die über eine App zu Einsätzen in ihrer Nähe gerufen werden. Als mindestens genauso wichtig wurde auch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit bewertet, durch die zukünftige Einsätze der Defibrillatoren wahrscheinlicher werden. Die Kirchengemeinde hofft, dass diese Geräte, die oft durch ein grünes Schild mit Herz- und Stromsymbolen gekennzeichnet sind, nun bewusster wahrgenommen werden und weniger Scheu empfunden wird, sie gegebenenfalls einzusetzen.