« Zurück zur Übersicht

Flut im Ahrtal jährt sich zum dritten Mal – weiterhin massive Probleme 

Pfarrer Karl H. Köster (li.) übergibt Lebensmittelgutscheine der westfälischen Männerarbeit an die Leiterinnen der „ZuvAhrsicht“ in Ahrweiler, Natalie Reuscher (M.) und Bianca Ferber. Foto: Köster

Münster/Ahrtal. Es ist an der Zeit wieder zu berichten und zu erinnern, denn die Arbeit für die Menschen im Ahrtal geht weiter. Die Evangelische Männerarbeit Westfalen, die Evangelische Lukaskirchengemeinde Münster und die private Initiative von Pfarrer Karl H. Köster unterstützen gemeinsam weiter die Menschen vor Ort.  

Die Flut jährte sich am 14. Juli zum dritten Mal. Auch wenn inzwischen an vielen Stellen neuer Glanz zu sehen ist, die Menschen dort viel geschafft haben – hinter den Fassaden gibt es nach wie vor viel Dunkles. Mit zum Teil erheblicher zeitlicher Verzögerung zeigen sich seit etwa einem Jahr zunehmend die tieferen Schwierigkeiten und Abgründe. Die Psyche geht am Stock, immer mehr Betroffene benötigen Behandlung, können nicht oder nur eingeschränkt arbeiten und geraten in finanzielle Not.  

Da helfen keine Wiederaufbauhilfen, denn es geht nicht um die Renovierung von Häusern, sondern um den seelischen und sozialen Aspekt des Lebens. Die Helfer:innen begleiten seit der Flut vor allem Menschen, die es im Leben schwer hatten, die allein, krank und alt sind. Menschen, deren Rente schmal ist und die ihre Rechnungen nicht bezahlen können, sich von Dosenkost ernähren oder ihr geliebtes Haustier kaum versorgen können. Immer öfter erreichen die Unterstützenden Hilferufe von denen, die keine Lobby haben, einsam sind oder sich schämen, über ihre Lage zu sprechen. Die Unterstützer:innen bleiben dran, sie versuchen neben emotionaler Begleitung durch Besuche und Telefonate mit kleinen Hilfen den Alltag erträglicher zu machen. Stellvertretend für viele Betroffene übermitteln die Helfer:innen den Dank dafür im Namen von z.B. Steffi, Erhard oder Hilde, um nur einige der unterstützten Menschen zu nennen, und Dank auch im Namen der „ZuvAhrsicht“, dem einzigen noch in Ahrweiler existierenden Treffpunkt, an dem niedrigschwellig alle Menschen willkommen sind, um Gemeinschaft und Unterstützung zu erfahren.  

Wer diesen Treffpunkt unterstützen möchte, kann das über den Verein „Fortuna hilft“. Die Spenden ermöglichen und sichern zum Beispiel das Angebot „Malzirkus“, wo Kinder therapeutische Hilfe bei der Bewältigung des Fluttraumas erhalten. Auch Seniorengruppen und viele weitere Angebote im kreativen Bereich, sowie im Naturschutz, werden damit ermöglicht und gefördert.  

Fortuna hilft e.V., Stichwort „ZuvAhrsicht Ahrweiler“, IBAN: DE 05 5451 0067 0968 3696 75. Gutscheine von Discountern sind ebenfalls eine große Hilfe. Damit kann gezielt die größte Not gelindert werden.  

Gerne senden an: Pfr. Karl H. Köster, Am Schlautbach 106, 48329 Havixbeck oder abgeben im evangelischen Gemeindebüro, Rüschhausweg 17, 48161 Münster.