Münster. “Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen; aber deine Tröstungen erquicken meine Seele.” Der Evangelische Kirchenkreis Münster lädt am Sonntag Trinitatis, dem 26. Mai 2024, herzlich ein zum Kantatengottesdienst im Rahmen des Bachfestes „Bach inspiriert“ um 10 Uhr in der Apostelkirche an der Neubrückenstraße 5, in 48143 Münster.
Die Predigt hält Superintendent Holger Erdmann, durch die Liturgie leitet Pfarrer Dr. Christoph Nooke.
Dieser besondere Gottesdienst vereint die spirituelle Kraft der Musik von Johann Sebastian Bach mit der inspirierenden Kraft des Wortes Gottes. Unter der Leitung des Kreiskantors Konrad Paul wird die Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21 von Johann Sebastian Bach von einem Solisten-Ensemble gemeinsam mit der Hannoverschen Hofkapelle aufgeführt. Diese Kantate ist ein Meisterwerk emotionaler Tiefe und formalen Reichtums. Die Gemeinde erlebt einen bewegenden Entwicklungsbogen, in dem Leid und Kummer in Trost und Vertrauen verwandelt wird: Von den bedrückenden Seufzermotiven der Sopranarie, gesungen von Inga Balzer-Wolf, tief bewegt, ändert sich die Stimmung schon im Eingangschor zu freudiger Heilsgewissheit: „Aber deine Tröstungen erquicken meine Seele“ (Psalm 94,19 LUT).
Es erwartet sie eine musikalische Reise, die von der Dunkelheit des Kummers ins strahlende Licht des Trostes führt. Lassen Sie sich von der kraftvollen Interpretation dieser einzigartigen Kantate berühren und inspirieren.
Musik
Seufzer, Tränenstrom, Sturmflut – dann heißt es in Bachs Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ mit Psalm 94,19 jedoch sofort: „Aber deine Tröstungen erquicken meine Seele“. Der Gottesdienst am Trinitatis-Sonntag um 10 Uhr steht musikalisch im Zeichen der Kantate BWV 21, die Bach „per ogni Tempo“, für jede Zeit, also nicht für eine spezielle Sonntagsliturgie geschrieben hat. Die Texte stammen vermutlich von dem Weimarer Hofpoeten Salomo Franck, hinzukommen zwei Strophen aus dem Kirchenlied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Die ausdrucksstarke, kompositorisch vielfältige und dichte, in ihrer Besetzung variable Kantate ist beliebt, seit Wilhelm Rust sie 1855 in der Bach-Gesamtausgabe veröffentlichte. Wann Bach sie selbst aufgeführt hat, weiß man nicht genau, doch man geht von je mindestens einer Aufführung in Weimar, Köthen und Leipzig aus (1714/1720/1723).
Besetzung
Inga Balzer-Wolf (Sopran) führten Auftritte u.a. in die Philharmonie im Gasteig München, ins Konzerthaus Dortmund und in die Philharmonie Essen. Mit dem Pianisten Tilman Wolf gestaltet sie Liederabende, als Ensemblesängerin ist sie regelmäßig Gast bei den Rundfunkchören des SWR, MDR und WDR, beim Chorwerk Ruhr und im Kammerchor Stuttgart.
Nils Giebelhausen (Tenor) sang in Opernproduktionen in Rimini, an der Staatsoper in München oder bei den Tagen alter Musik in Bamberg. Als Oratorientenor ist er in ganz Deutschland zu hören. Konzertreisen führten ihn durch Europa, nach Kanada und Japan. Er singt regelmäßig u.a. im Balthasar-Neumann-Chor, bei Trinity Baroque, Himlische Cantorey oder im Orlando di Lasso-Ensemble und arbeitet mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Frieder Bernius, Peter Neumann oder Ton Koopman.
Martin Wistinghausen (Bass) erhielt als Sänger sowie als Komponist zahlreiche Preise, u.a. beim Gesangswettbewerb Kammeroper Schloss Rheinsberg und bei vocal arts Salzburg. Als Interpret Alter und Neuer Musik konzertiert er im In- und Ausland etwa mit den Basler Madrigalisten, der Musica Fiata Köln und L’arpa festante.
Der anhaltende Erfolg der Hannoverschen Hofkapelle liegt an der nach 30 Jahren gemeinsamer Arbeit ungeminderten Musizierfreude und der Lust, extremen wie auch feinsten Affektnuancen musikalisch auf die Spur zu kommen. Künstlerische Leiterin und Konzertmeisterin ist Anne Röhrig.
Leitung: Konrad Paul ist Kantor an der Apostelkirche Münster und Kreiskantor im Evangelischer Kirchenkreis Münster.