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Superintendentin Schwahn neue Vorsitzende der ACK-NRW, Orthodoxe Frauen komplettieren Vorstand – Kirchen wollen Gebäude gemeinsam nutzen

• Neuer Vorstand: Der neue Vorstand der ACK-NRW (v.l.n.r.): Gero Waßweiler, Martina Aras, Barbara Schwahn (Vorsitzende), Dragana Rakic, Benjamin Gerlich, Harald Pieneck und Christian Hohmann. Es fehlt Tim Lindfeld (Stellv. Vorsitzender). Foto: Dirk Johnen

Münster. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW) hat eine neue Vorsitzende: Die evangelische Theologin Dr. Barbara Schwahn wurde auf der Mitgliederversammlung der ACK-NRW am Mittwochabend in Münster einstimmig gewählt. Hauptberuflich ist sie seit 2019 Superintendentin des rheinischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen.
Schwahn war im Herbst in den Vorstand der ACK-NRW gewählt worden und übernimmt nun den Vorsitz von der westfälischen Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, die zu Jahresbeginn in den Ruhestand getreten ist. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Tim Lindfeld, Referent für Ökumene und interreligiösen Dialog im Bistum Aachen.
Die Mitgliederversammlung wählte zudem zwei weitere Frauen in das Leitungsgremium. Für die orientalisch-orthodoxen Kirchen wurde Dr. Martina Aras, Wissenschaftliche Assistentin am Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn, in den Vorstand gewählt. Ebenfalls neu und einstimmig gewählt wurde Dragana Rakic, die für die serbisch-orthodoxe Kirche mit Sitz in Düsseldorf arbeitet und an der Katholischen Fakultät der Universität Münster promoviert.
Die neue Vorsitzende und neuen Vorstandsmitglieder wurden mit einem Gottesdienst in ihre Ämter eingeführt. Damit ist der ACK-NRW-Vorstand nun wieder komplett, dem insgesamt acht Mitglieder angehören: für die katholischen Bistümer zählt neben Lindfeld auch Benjamin Gerlich, Ökumene-Referent im Erzbistum Köln, dazu. Die Freikirchen werden weiterhin vertreten durch Harald Pieneck (Ev.-freikirchliche Gemeinden, Herford) und Pastor Dr. Gero Waßweiler (Ev.-methodistische Kirche, Dortmund). Für die evangelischen Landeskirchen dabei sind Schwahn (Evangelische Kirche im Rheinland) und Pfarrer Dr. Christian Hohman (Evangelische Kirche von Westfalen), der derzeit kommissarisch die Geschäftsführung der ACK-NRW übernommen hat und im oikos-Institut für Mission und Ökumene der westfälischen Kirche tätig ist.

In der ACK-NRW sind 31 Kirchen und weitere Kirchen mit Gaststatus zusammengeschlossen. Im vergangenen Herbst feierte die Arbeitsgemeinschaft ihr 50-jähriges Bestehen. Zu ihren Aufgaben gehören die wechselseitige Bereicherung und die Stärkung des gemeinsamen Zeugnisses in der Welt. Ein neuer Leitfaden mit dem Titel „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ sieht mehr Kooperationen und mehr gemeinsame Nutzung kirchlicher Gebäude vor. „Die christlichen Kirchen wollen gemeinsam in die Gesellschaft hineinwirken und für die Menschen vor Ort erreichbar und präsent sein, wie Hohmann in seinem Bericht unterstrich. Die diesjährige Herbsttagung findet im November in Schwerte/Ruhr statt.

Die Mitgliederversammlung befasste sich thematisch angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine mit Fragen der Friedensethik und Perspektiven für ein Kriegsende. Dazu sprachen Dr. Yauheniya Danilovich, Lehrbeauftragte für Religionspädagogik an der Universität Münster, und der emeritierte Professor an der Katholischen Hochschule NRW (Köln), Josef Freise. Beide zeigten auf, dass es Hoffnung und Lösungsansätze für einen Frieden gibt. „Waffen werden uns nicht retten“, sagte Freise, der auch Geschäftsführer beim Internationalen Christlichen Friedens- und Entwicklungsdienst EIRENE war.