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„Damit es kreucht und fleucht“ – Gartenprojekt des Evangelischen Jugendzentrums Hiltrup wurde mit projektbezogenem Fördergeld aus Innovationsfonds möglich

Nachdem Wildwuchs entfernt worden war, pflanzten Mitarbeitende und Jugendliche vor dem Küchenfenster neue Stauden. Foto: Ev. Kirchenkreis Münster.

Münster-Hiltrup. Wo einst Efeu wucherte und der Blick aus dem Küchenfenster auf eine triste Hauswand fiel, da grünt, blüht, summt und zwitschert es bald: Mit einer Förderung aus dem Innovationsfonds des Evangelischen Kirchenkreises Münster konnte das Evangelische Jugendzentrum Hiltrup ein Gartenprojekt umsetzen, dessen buchstäbliche Blüte in diesem Frühjahr sichtbar werden wird.

Die Räumlichkeiten der offenen Einrichtung für Kinder- und Jugendarbeit liegen im Souterrain; die große Küche sei das Herzstück, schwärmt Sabine Onnebrink, Leiterin des Jugendzentrums. Hier hielten sich die Jugendlichen zu den unterschiedlichsten Aktivitäten auf, denn die große Theke biete nicht nur eine Arbeitsfläche zum Kochen und Backen, sondern auch einen kommunikativen Ort der Gemeinschaft. So viel und gerne sich in diesem Raum aufgehalten wird, so bedauerlich fand Onnebrink, dass der Blick aus dem Fenster auf Wildwuchs fiel. – Das sollte so nicht bleiben! Im Frühjahr 2022 bewarb sie sich gemeinsam mit ihrem Team um Fördergeld aus einem Innovationsfonds, bekam den Zuschuss in Höhe von 3100 Euro und startete ein umfassendes Gartenprojekt.

Mit dem insgesamt 40.000 Euro starken Innovationsfonds werden innovative Projekte offener Einrichtungen für Kinder- und Jugendarbeit (OT’s) in evangelischer Trägerschaft im Evangelischen Kirchenkreis Münster gefördert. Alle Einrichtungen können jährlich einen Antrag an die Kommission stellen. Die Mitglieder der Kommission befinden dann anhand der Kostenaufstellung und des Innovationscharakters des geplanten Projekts sowie über die Richtlinienkonformität. Das Evangelische Jugendzentrum Hiltrup konnte durch die finanzielle Förderung Arbeitsmaterialien für die Gartenumgestaltung sowie Rindenhumus, Stauden und mehr anschaffen.

Über den Sommer 2022 hinweg entfernten die Mitarbeitenden und Jugendlichen der Einrichtung dann in wochenlanger Arbeit das „Efeugrab“, gruben Wurzeln aus und verpassten so peu à peu der rund 38 Quadratmeter großen Gartenfläche einen neuen „look“. Wie zugewuchert die Fläche tatsächlich gewesen war, zeigte sich, als unter dem Efeu ein bis dahin ungekanntes Geländer zum Vorschein kam. Jenes Geländer und die Hauswand erhielten einen neuen Anstrich, Stauden wurden gepflanzt. Ein Nachbar half Nistkästen zu bauen und zu installieren. Kinder des „Kinder-OT“, einem offenen Treff für Grundschulkinder, der immer einmal im Monat sonntags in der Einrichtung stattfindet, bauten und bemalten ein Vogelhaus.

„Es war eine Herausforderung, zu gucken, was wo hinkann“, blickt Onnebrink auf die Gestaltung des Gartens zurück. Denn der Garten liegt im Halbschatten, nicht jede Pflanze fühlt sich in dieser Umgebung wohl. Der Blick aus dem Küchenfenster hat sich in den letzten Monaten bereits stark verändert – und wird es sicherlich noch mehr, wenn die Pflanzen in den kommenden Monaten erstmals blühen. Onnebrink hofft, dass die Kinder und Jugendlichen im Offenen Treff bald aus dem Küchenfenster heraus Insekten und Vögel beobachten können.

Noch ist das Gartenprojekt allerdings nicht abgeschlossen: In diesem Frühjahr soll noch eine Wildblumenwiese gesät und ein Gewächshaus gebaut werden. Onnebrinks Wunsch ist es, dort ein „Experimentierfeld“ anzulegen, wo die Jugendlichen selbst Salat, Gemüse, Beeren und Kräuter ziehen, ernten und schließlich schmecken können. „Heutzutage wissen viele Kinder und Jugendliche gar nicht mehr, wo das Essen eigentlich herkommt“, sagt Onnebrink. – Im Evangelischen Jugendzentrum Hiltrup wird die Herkunft der Ernte bald sinnlich erfahrbar sein.