Münster. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurden am Sonntag, den 29. Januar Pfarrerin Kerstin Schütz und Pfarrer Dr. Christoph Nooke von Superintendent Holger Erdmann offiziell in die 1. Pfarrstelle und 2. Pfarrstelle der Apostel-Kirchengemeinde eingeführt. Pfarrerin Kerstin Schütz wirkt seit dem 1. November 2022 mit 75 Prozent ihres Stellenumfangs in der Apostel-Kirchengemeinde sowie mit 25 Prozent in der Erlöser-Kirchengemeinde. Schütz war zuvor 23 Jahre lang Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen Ost. Pfarrer Dr. Christoph Nooke ist bereits seit November 2020 in der Apostel-Kirchengemeinde tätig – aufgrund der Corona-Pandemie musste seine offizielle Einführung in die erste Pfarrstelle der Innenstadtgemeinde immer wieder verschoben werden, sodass es nun zu der doppelten Einführung kam.
„Eine Doppeleinführung ins Pfarramt, das ist außergewöhnlich und für mich eine große Freude“, eröffnete der Superintendent seine Ansprache. Ein besonderer Dank gelte dem Presbyterium der Gemeinde, das innerhalb kurzer Zeit zwei Besetzungsverfahren hintereinander absolviert hat. Erdmann machte der Pfarrerin und dem Pfarrer Mut, angesichts aktueller Umbrüche und Veränderungen in der Welt, in der Kirche und im Kirchenkreis, stets „Form und Inhalt zu unterscheiden.“ Es komme darauf an, „den Wechsel der Form der Kirche mutig zu gestalten und die bleibenden Inhalte stark zu machen“, so Erdmann. Den Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Jesaja legte Erdmann in doppelter Hinsicht aus: Der Vers „Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jes 60,2) ermutige, „Gott an die erste Stelle zu setzen und all das, was sich verändert und notwendig auch verändern muss, dem unterzuordnen.“ Zugleich spende der Vers Kraft – „auch für zwei neue Pfarrpersonen, die Zukunft gestalten“. In diesem Sinne wünschte Erdmann den beiden: „Fühlt euch von dieser Herrlichkeit Gottes getragen und begleitet.“
Das Bewältigen von aktuellen und kommenden Veränderungen war auch Thema der gemeinsamen Predigt von Pfarrerin Schütz und Pfarrer Dr. Nooke. Wo im übertragenen Sinn Berge bestiegen oder Hütten abgerissen werden müssen, dort sei es Gott, der einen Überblick behält – gerade dann, wenn dem Menschen der Überblick verloren geht, so Nooke. Ein Resignieren sei keine Option, ist auch Schütz überzeugt: „Wir müssen weiter.“ Wichtig sei dabei, nicht bei jedem einzelnen Schritt einen Richtungswechsel vorzunehmen, sondern das heute von einer Zukunftsidee her zu gestalten. Es sei das Evangelium als gute Nachricht Gottes, das eine Vision für ein Morgen vorzeichnet und bereits heute fühlbar ist. Wo Gott den Menschen zutraut, seine Botschaft sichtbar zu machen, da sei es an uns Menschen, „mutig und getrost Veränderungen auszuprobieren“, schloss Schütz.
Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von der Kantorei an der Apostelkirche, dem Blechbläserensemble an der Apostelkirche und Kantor Konrad Paul an der Orgel.