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Aus Liebe zur Musik – Ausbildungskurs Kirchenmusik feiert Bergfest

Gabriele Berger und ihre Tochter Cosima (am Klavier) musizieren und singen im Rahmen des D-Kurses zusammen. Foto: Ittig.

Hamm/Münster. „Die Idee, eine Chorleiterausbildung zu machen, besteht schon seit ungefähr zwei Jahren“, sagt Gabriele Berger.Als nun meine Tochter die Initiative ergriff, bin ich auf den Zug mit aufgesprungen“, ergänzt die Diplom-Sozialpädagogin schmunzelnd. Zusammen mit ihrer Tochter Cosima nimmt sie an dem Ausbildungskurs Kirchenmusik D-Prüfung teil, den die beiden Ev. Kirchenkreise Hamm und Münster in Kooperation eingerichtet haben. Die Kursleitung haben die beiden Kreiskantoren Heiko Ittig (Ev. Kirchenkreis Hamm) und Konrad Paul (Ev. Kirchenkreis Münster). Die Ausbildungsdauer beträgt mindestens ein Jahr und wird für die beiden Neigungsschwerpunkte „Chorleitung“ und „Orgelspiel“ angeboten; auch eine Kombination beider Fächer ist möglich.

Insgesamt vierzehn Frauen und Männer im Alter von 14 bis 60 Jahren nehmen an der kirchenmusikalischen Ausbildung 2022/2023 teil. Sie kommen nicht nur aus den Ev. Kirchenkreisen Hamm und Münster, sondern auch aus Kirchengemeinden aus Bochum, Kamen und Werl. Cosima ist mit 14 Jahren die jüngste Teilnehmerin. Aber eine musikalische Anfängerin ist sie schon lange nicht mehr. Die Liebe zur Musik wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. „Mein Vater war Kirchenmusikdirektor. Klavier spiele ich schon, seitdem ich klein bin. Flöte und Geige spiele ich seit der Grundschule“, erzählt die Schülerin, die erst letztes Jahr konfirmiert wurde. Auch über beachtliche Chorerfahrung verfügt die Jugendliche: „Mit dem `Jungen Chor Münster´ durfte ich schon beim `Besten Chor im Westen´ und ein Jahr später in der Carnegie Hall in New York singen.“

Was alle Teilnehmenden trotz des Altersunterschieds verbindet, ist ihre Liebe zur Musik und der Wunsch, ihre Leidenschaft fachlich weiterzuentwickeln. „Mit der kirchenmusikalischen Ausbildung möchte ich mein musiktheoretisches Wissen intensivieren und anwenden können“, erklärt Gabriele Berger. Von dem Kurs erwarte sie eine fundierte Ausbildung und wünsche sich eine gute Begleitung von versierten Dozenten. Beide Erwartungen werden erfüllt. „Die Kursinhalte sind sehr vielseitig und gehen weit über den Orgelunterricht hinaus“, erklärt Konrad Paul, Kantor der Apostelkirche Münster und Kreiskantor in Personalunion. Neben Dirigier- und Orgelunterricht gehören auch Gottesdienst-, Gesangbuch- und Orgelkunde sowie Musiktheorie, Gehörbildung und Gemeindesingleitung zu den von allen Teilnehmenden zu absolvierenden Fächern. Und natürlich gibt es auch Leistungskontrollen. „Die theoretischen Fachprüfungen wurden bereits erfolgreich absolviert, im Sommer 2023 endet der Chorleitungskurs mit den Examensprüfungen, und auch im Orgelspiel finden die Abschlussprüfungen statt“, erklärt Kreiskantor Paul.

Er engagiert sich intensiv in der Ausbildung des kirchenmusikalischen Nachwuchses mit dem Ziel, nebenberufliche Kirchenmusiker/-innen für die Kirchengemeinden zu gewinnen, die Gottesdienste und Kasualien begleiten und Kirchenchöre leiten. Gerade junge Menschen wie Cosima lassen hoffen, denn die Idee zur Ausbildung ist ihr gekommen, „weil Nachwuchs in meiner Gemeinde gesucht wird“. Das Konzept und der Einsatz für die kirchenmusikalische Aus-, Fort- und Weiterbildung zeigen bereits nach der Hälfte der Kursdauer Erfolge. Kreiskantor Paul resümiert zufrieden: „Es ist ermutigend zu sehen, dass auch heute noch die klassische Kirchen- und Orgelmusik Menschen aller Altersstufen anzusprechen vermag und Lust macht, sich in den Gemeinden an den Chorpulten und auf den Orgeln einzubringen.“