Lüdinghausen. Die Evangelische Kirchengemeinde Lüdinghausen/Seppenrade/Nordkirchen begrüßte am 4. Dezember ihr neues Presbyterium. Der für die Dauer eines Jahres eingesetzte Bevollmächtigtenausschuss (BVA) wurde verabschiedet und von seinen Pflichten entbunden.
Im Evangelischen Stephanus-Gemeindezentrum Lüdinghausen fand der von Pfarrer Dr. Hans Lohmann geleitete Gottesdienst statt, in dem Synodalassessor Dr. Oliver Kösters, der den Vorsitz des BVA inne hatte, anerkennende Worte sprach. Namentlich bestand der Ausschuss aus Wiebke Böhmer, Gaby Christensen, Lydia Dänekas-Stüeken, Moritz Graf Hagen-Plettenberg, Martin Schlüter, Friedemann Wende und Frank Wilp. „Ich durfte den BVA ein Jahr lang leiten, eine Arbeit, die Spaß gemacht hat und bei der ich ein Spitzenteam kennengelernt habe“, so Pfarrer Kösters. Zum neuen Presbyterium, bestehend aus Dr. Jerome Biehle, Silke Borger-Rigterink, Jeanette Claussen, Arnd Henkelmann, Erhard Lodder und Dagmar van Nek, sagte er: „Nun werden Sie in ihr Amt eingeführt, es ist wichtig, dass Sie es auf Ihre Weise ausüben und dass Sie nicht einfach versuchen, etwas weiterzuführen, das wir auf unsere Weise gestaltet haben.“ Es sei bedeutsam, dass die neuen Presbyter*innen sich in aller Freiheit mit ihren Gaben und Möglichkeiten als Team in die Gemeinde einbringen.
Superintendent Holger Erdmann konnte aus Krankheitsgründen nicht am Gottesdienst teilnehmen, sodass Dr. Kösters als Stellvertreter seinen Part übernahm. Erdmann übermittelte eine schriftliche Mitteilung, in der er die Verdienste des scheidenden Ausschusses noch einmal würdigte und das neue Presbyterium willkommen hieß. Darin heißt es: „Der BVA war, dass möchte ich hier und heute noch einmal betonen, ein großes Glück. Denn hier haben Frauen und Männer die Geschicke der Gemeinde mit höchstem Engagement bestimmt, Dinge gezielt abgearbeitet und konstruktive Lösungen gefunden.“ Die größte Aufgabe sei die Vorbereitung der Presbyteriumswahl gewesen. „Auch dafür wurden Kandidatinnen und Kandidaten gefunden, die gleich in ihr Amt eingeführt werden.“ Es seien viele weitere Aufgaben wahrgenommen worden wie zum Beispiel die Gewinnung eines Pastoralen Dienstes im Übergang. Diese Funktion bekleide Dr. Lohmann mit großem Einsatz. Auch der gedankliche und reale Prozess der Pfarrstellenreduzierung und Umgestaltung in einen Dienst, der künftig interprofessionell aus einer Pfarrperson und einer Gemeindepädagogin oder einem Gemeindepädagogen bestehe, gehörte zum Aufgabenspektrum des BVA. Darüber hinaus gab es den Alltag mit Kindertageseinrichtungen, Steuern, Gebäuden, Haushalt, Personalfragen und Weiterem. „Ihr habt euch schnell hineingearbeitet“, konstatierte der Superintendent.
„Danke für den großen Dienst, den Sie geleistet haben“, bekräftigte Synodalassessor Dr. Kösters. Der BVA gibt ein vorbereitetes und bestelltes Feld weiter. Wichtige Grundentscheidungen seien getroffen und wichtige Weichen gestellt worden. „Hier kann das neue Presbyterium weiterarbeiten“, betonte Pfarrer Kösters, „und es darf sich darauf verlassen, dass der Superintendent, die kreiskirchliche Verwaltung, der Vorsitzende des BVA und der Pfarrer im Übergang mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
„Es ist viel passiert“, so Dr. Kösters, „doch wenn man lediglich auf die Bedrohungen unserer Zeit schaut, kann man nur untergehen.“ Gut sei die Konzentration auf das, was da ist und das seien die Menschen. „Meine Hoffnung stirbt nicht, ich glaube an diese Gemeinde, ich glaube an die Kirche und daran, dass Christus sowie der Heilige Geist beleben und führen.“ So seien tatkräftige Menschen gefunden, die jetzt das Presbyterium bilden. „Das ist etwas ganz großartiges“.
„Achtet bitte auch auf euch und eure Familien und darauf, dass ihr euch nicht über Gebühr in euren Aufgaben verliert“, sagte der Synodalassessor. „Alle, die Gremienarbeit kennen, wissen, dass es nicht einfach ist.“ So bat der Pfarrer den Heiligen Geist für den Dienst der Presbyter*innen um seinen Beistand. Nach ihrer Entpflichtung legten die ehemaligen BVA-Mitglieder den neuen Presbyter*innen die Hand auf und sprachen Segenswünsche. Wiebke Böhmer und Frank Wilp überreichten als symbolische Geste ein aus Teig gebackenes Steuerrad, mit dem das Presbyterium das Ruder immer fest im Griff halten kann. Rainer Nix