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Das Thema Nachhaltigkeit zum Anfassen, Mitmachen und Schmecken – Kinder- und Jugendtreff Café Janosch freut sich über projektbezogenes Fördergeld aus Innovationsfonds

Mithilfe eines Siebdruckgeräts verwandelten die Jugendlichen aussortierte Kleidungsstücke in neue Lieblingsstücke. Fotos: Hoffmann.

Münster. Einen regelmäßigen „Nachhaltigkeitstag“ veranstaltete der Kinder- und Jugendtreff Café Janosch im Aaseeviertel Münster in diesem Jahr. Möglich wurde dies durch projektbezogenes Fördergeld aus einem Innovationsfonds des Evangelischen Kirchenkreises Münster.

„Wir beobachteten eine Wegwerfmentalität unter den Jugendlichen. In Zeiten des Klimawandels war das nichts, was wir Mitarbeitenden leichten Herzens ansehen konnten. Im Team beschlossen wir, die Jugendlichen für ein nachhaltigeres Konsumverhalten zu sensibilsieren“, erzählt Dana Hoffmann, die die Offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche, welche zur Ev. Thomasgemeinde Münster gehört, bis November geleitet hat. Einen „Nachhaltigkeitstag“ einmal pro Woche wollten Hoffmann und ihre Kollegin im Treff einführen und an diesem Nachmittag gezielte Aktionen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Upcycling oder vegane Ernährung durchführen. Erfolgreich bewarben sie sich mit konkreten Projektideen um Fördergeld aus dem Innovationsfonds des Evangelischen Kirchenkreises Münster.

Konkret eingesetzt wurde das Geld u.a. in der Finanzierung einer Honorarkraft, die für das Projekt mitverantwortlich war, sowie in die Anschaffung eines Siebdruckgeräts und anderer Materialien. Das Siebdruckgerät stand im Mittelpunkt eines Workshops zu den Themen Konsum und Kleidung: Die Jugendlichen konnten Kleidung, die nicht mehr getragen wurde, mithilfe des Siebdruckgeräts einen neuen „Look“ verpassen, wodurch sich bereits abgelegte Kleidungsstücke zu neuen Lieblingsstücken verwandelten. Hoffmann berichtet: „Die Besucherinnen und Besucher des Café Janosch kommen aus sehr privilegierten Familien und waren zunächst noch etwas unsicher, wieso Konsum nicht immer gut ist. Nach ausführlichen Erklärungen, dass die Umwelt sehr hohen Schaden durch übermäßigen Konsum nehmen kann, zeigten sie Verständnis und brachten einige weitere Ideen ein, wie man Konsum verhindern könnte.“

An anderen „Nachhaltigkeitstagen“ im Café Janosch stellten die 11-16-jährigen Jugendlichen Knete oder Creme selbst her. Thematisiert wurde dabei, dass nicht alles neu gekauft werden muss, sondern man häufig Lebensmittel oder auch Gegenstände zu Hause hat, die sich dafür eignen, neue Dinge entstehen zu lassen. „Ich war beeindruckt, wie viel Verständnis und Interesse die Jugendlichen nach anfänglicher Skepsis für das Thema aufbrachten“, sagt Hoffmann. Bei diesem Projekt wurde auch besprochen, dass es Familien gibt, die sich nicht alles kaufen und leisten können – die Perspektiverweiterung auf die eigene Lebenssituation der Jugendlichen sei spürbar gewesen, so Hoffmann.

Nachhaltigkeit zum Schmecken gab es an einem Nachhaltigkeitsnachmittag beim gemeinsamen backen und essen veganer Pizza. Hierbei ging es nicht darum, eine bestimmte Ernährungsweise aufzuzwingen, sondern vielmehr darum, Neues auszuprobieren. Während das Probieren veganer Salami die Offenheit aller förderte, wurde sich auch darüber ausgetauscht, was etwa an Kuhmilch gut, aber auch schlecht sein kann, und was vegane Ernährung bewirken kann.

Mit dem insgesamt 40.000 Euro starken Innovationsfonds werden innovative Projekte offener Einrichtungen für Kinder- und Jugendarbeit (OT’s) in evangelischer Trägerschaft im Evangelischen Kirchenkreis Münster gefördert. Alle Einrichtungen können jährlich einen Antrag an die Kommission stellen. Die Mitglieder der Kommission befinden dann anhand der Kostenaufstellung und des Innovationscharakters des geplanten Projekts sowie über die Richtlinienkonformität.