Münster. Was bleibt und was ist zu tun? Diese Fragen bewogen Pfarrer Thomas Ehrenberg vom Ausschuss „Mission und Eine-Welt“ des Evangelischen Kirchenkreises Münster“ zu einem Infoabend im ESG-Café „Weltbühne“ zu Inhalten und Ergebnissen der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die in diesem Jahr in Karlsruhe stattfand und am 8. September endete. An acht Tagen diskutierte die Gemeinschaft, welche 349 Kirchen aus 100 Ländern zusammenschließt, die Rolle der christlichen Kirchen im Umgang mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. In einem gemeinsam verfassten Abschlusspapier wurden die Diskussionsergebnisse zur Frage eines gerechten Friedens im Nahen Osten, zur Positionierung gegenüber dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, zu Fragen der Klimagerechtigkeit, zum Umgang mit indigenen Volksgruppen sowie zu Problemen von Rassismus und Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft festgehalten.
Zwei Monate nach dem Ende der Veranstaltung und passend zum Außenministertreffen der G7-Staaten in Münster reflektierte Pfarrer Thomas Ehrenberg zusammen mit seinen Gästen Dr. Martina Pauly, Pressesprecherin der Vereinten Evangelischen Mission, und Pfarrer Jean-Gottfried Mutombo, welche Auswirkungen die Vollversammlung – neben schriftlichen Absichtserklärungen – in praktischer Hinsicht für den „konziliaren Weg“ hat. Bedarf es vielleicht einer Umkehr auf dem gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, fragte Ehrenberg seine Gesprächspartner*innen, die beide an der Vollversammlung teilgenommen hatten. Pauly verneinte diese Frage: „Umkehr bedeutet eine 180 Grad-Wende. Das wollen wir nicht.“ Wichtiger sei es hingegen „nicht alles aus einer deutschen Perspektive zu sehen“, so die 59-Jährige. Daran schloss Jean-Gottfried Mutombo an, indem er die eurozentrische Haltung auch während der Vollversammlung in Karlsruhe kritisierte: „Das Zentrum der Kirche liegt im globalen Süden.“
Hinsichtlich praktischer Ansätze schickte Ehrenberg vorweg: „Wir werden hier heute keine Palastrevolution gegenüber dem G7-Treffen erreichen.“ Gleichwohl ermutigte er seine Gesprächspartner*innen Anknüpfungspunkte für die kirchliche Arbeit zu formulieren. Martina Pauly setzte dabei auf Kommunikation. Man müsse immer mit Menschen sprechen und nicht nur über Menschen. Jean-Gottfried Mutombo erinnerte an die transformative Kraft der Liebe Christi. „Wir können die Welt verändern, indem wir uns verändern.“ Im Austausch mit den Zuhörerinnen und Zuhörern der Gesprächsrunde klang der Abend in der „Weltbühne“ aus. Eml