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Siegerinnen im Facharbeitswettbewerb Religion ausgezeichnet – Schülerinnen befassen sich mit Themen von Mission bis Kirchenkrise

Die Siegerinnen des Facharbeitswettbewerbs Religion 2022: (v. l.): Antonia Laubrock (3. Platz, Gymnasium St. Michael Ahlen), Liane Wiesmann (2. Platz, Collegium Johanneum Loburg Ostbevern) und Tabitha Hakenes (1. Platz, Kardinal von Galen-Gymnasium Münster-Hiltrup). Bild: Bischöfliche Pressestelle/Jule Geppert

Telgte. Es ist ein breites Spektrum, das die Arbeiten der drei Siegerinnen des Facharbeitswettbewerbs Religion in diesem Jahr abdecken: Den ersten Platz sichert sich mit „Geliebt sei überall das Heiligste Herz Jesu. Jules Chevalier und die Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu“ Tabitha Hakenes vom Kardinal von Galen-Gymnasium Münster-Hiltrup vor Liane Wiesmann vom Collegium Johanneum Loburg in Ostbevern mit „Ist die katholische Kirche verstaubt? Eine Befragung von jungen Leuten über die Zukunftsfähigkeit der katholischen Kirche in Deutschland“ und Antonia Laubrock vom Gymnasium St. Michael in Ahlen, die sich in ihrer Arbeit mit dem Thema „Die biblisch-theologische Begründung der Thesen von Maria 2.0“ beschäftigt.

„Die Hiltruper Missionare sind die Gründer des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, auf dem ich Schülerin bin. So kam ich auf das Thema meiner Facharbeit“, erklärt Tabitha Hakenes. Zudem sei die Heimatmission, der sich die Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu, zu denen die Hiltruper Missionare gehören, unter anderem verschrieben hätten, heute wohl aktueller denn je, denn: „Kirche und Glauben wird von vielen Menschen immer kritischer gesehen.“

56 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 30 Jahren hat Liane Wiesmann für ihre Facharbeit befragt und ihre Antworten ausgewertet. „Ein Ergebnis ist, dass die Kirche nicht nur versuchen sollte, Menschen in die Kirche zu holen, sondern vor allem dahin gehen muss, wo Glauben gelebt wird, zum Beispiel in Kitas, Schulen oder Seniorenheimen“, sagt die Schülerin. Weitere Ergebnisse seien, dass die Kirche einen massiven Vertrauensverlust durch die Thematik des sexuellen Missbrauchs erlitten habe und die Liturgie oftmals zu kompliziert daherkomme. „Auf der anderen Seite erfahren Traditionen wie Hochzeit oder Taufe bei den Befragten durchaus Zuspruch.“

Maria 2.0 und die damit verbundenen Forderungen seien bei ihr zuhause Thema, erläutert Antonia Laubrock. „Da hat es mich einfach interessiert, mal zu schauen, inwiefern das biblisch begründet werden kann, wofür sich die Frauen einsetzen.“ Ihre Schlussfolgerung: Wichtig sei vor allem eine Gleichberechtigung in den Ämtern der Kirche. „Es muss darum gehen, dass die Kirche moderner wird, und nicht so an alten, verkrusteten Strukturen festhält.“

Der jährliche Wettbewerb wird in einer Kooperation von Evangelisch-Theologischer und Katholisch-Theologischer Fakultät der WWU Münster, der katholisch-sozialen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster, der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem Bischöflichen Generalvikariat Münster in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Münster durchgeführt. Eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von Lisa-Marie Mansfeld von der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster hat in diesem Jahr die Siegerarbeiten unter den Einsendungen ausgewählt. Heiko Overmeyer von der Schulabteilung des Bistums Münster und Pfarrer Ralf Fischer von der Evangelischen Kirche von Westfalen freuten sich mit den Preisträgerinnen und betonten: „Es ist wichtig, dass junge Menschen sich mit Kirche auseinandersetzen und diese Institution aktiv mitprägen.“ (pbm/jg)