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Die Kirche gestalten – Ordination von Pfarrer Dr. Eike Christian Herzig in der Erlöserkirche

Pfarrer Richard Zastrow (Lünen), Superintendent Erdmann und Pfarrer Frank Winkelmeyer (Epiphaniaskirche, Münster) begleiteten die Ordination von Pfarrer Dr. Eike Christian Herzig (zweiter von links). Foto: Martin Füser.

Münster. „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ – diesen Satz aus Johannes 14,19 hatte Pfarrer Dr. Eike Christian Herzig seiner Ordination in der Erlöserkirche vorangestellt. Als Anker, wie er sagte, für das, was kommt.

Zuvor aber gab es immer wieder kurze Rückblicke, darunter von Menschen, die ihn in verschiedenen Lebensphasen begleitet haben. Von der Zeit, als Herzig selbst noch Konfirmand war, bis zu seiner aktuellen Arbeit im ökumenischen Seelsorgeteam am St. Franziskus-Hospital. Herzig wurde 1983 in Bad Oeynhausen geboren, absolvierte seinen Zivildienst im Diakonischen Werk, studierte in Bethel, Leipzig, Halle an der Saale und Münster. Nach dem Vikariat in Lünen und dem Zweiten Examen hat er ein Promotionsstudium in Münster angeschlossen und begann am 1. März 2021 seinen Entsendungsdienst in der Erlöserkirchengemeinde.

So begleiteten ihn bei der Ordination neben Superintendent Holger Erdmann auch Pfarrer Richard Zastrow aus Lünen und Pfarrer Frank Winkelmeyer von der Erlöserkirchengemeinde (Bezirk Epiphaniaskirche). Zahlreiche Segenswünsche von Menschen aus weiteren Lebensstationen schlossen sich an.

Auf Stationen von Herzigs Werdegang ging auch Erdmann ein, der Herzig attestierte, ein feines Gespür dafür entwickelt zu haben, „was Menschen brauchen – und was wir vermeiden sollten“, zum Beispiel theologische Phrasen. Und Erdmann ermunterte schließlich mit dem Blick nach vorn: „Pack mutig zu und gestalte die Kirche!“ Dabei sei es ratsam, sich von den Herausforderungen der Kirche nicht mit „Haut und Haaren“ beanspruchen zu lassen, sondern auch mit Leib und Seele Ehemann und Papa zu sein „und was immer du sein willst“. Daraus folgte der gute Wunsch: „Finde dein Maß!“

Dieses Thema fand sich im weiteren Sinne auch im musikalischen Part wieder, gestaltet von Ludwig Wegesin und Winne Voget: Elton Johns „Rocket Man“. Auf ihn, den einsamen Astronauten, nahm Herzig in seiner Predigt Bezug, auf den Weg des Raumfahrers mit einer ernüchternden Perspektive und dem Druck, jemand zu sein, der er nicht ist. Der Song gebe einen Einblick in die Seele eines Menschen, der nicht mehr er selbst sein kann.

Doch der „Rocket Man“ ist auf dem Weg zu sich selbst. Selbstwerdung und Selbstfindung als Befreiung. Leben bedeute auch, eigene Grenzen zu verlassen. Was mache noch das Leben aus? Die Herausforderungen wurden nicht vergessen. Doch wie hieß es schon zu Beginn der Ordination in dem Lied „Er weckt mich alle Morgen“: „Sein Wort wird helle strahlen, wie dunkel auch der Tag.“ Also, was mache das Leben auch aus? Auch das Gute, Wahre, Schöne, dazu Gemeinschaft und Gastfreundschaft als Herzensangelegenheit. Und mit Blick auf die Ordination konnte Herzig schließlich nur folgern: „Ein wundervoller Tag!“ Diesen Gedanken griff Winne Voget in seiner Klavier-Improvisation auf: „What a wonderfull world“. Und dieser Tag fand schließlich bei einem Empfang im Gemeindehaus an der Epiphaniaskirche seine Fortsetzung – in eben jener Gastfreundschaft. Maf