Münster. Über fünf Jahre dauerte die Sanierung der Außenhülle der fast 750 Jahre alten Evangelischen Apostelkirche in Münster. In diesem Jahr werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten abschlossen sein. Mit einem kleinen Grillfest bedankte sich die evangelische Stadtkirchengemeinde am 14. August bei den involvierten Handwerksbetrieben, bei der Architektin Diana Danne, den Mitarbeitenden der Denkmalpflege, dem Freundeskreis der Apostelkirche als Förderer sowie den Baukirchmeistern der Apostelkirchengemeinde, Manfred Strater und Dr. Ulrich Bartels, die die Sanierungsmaßnahmen mit großem Engagement begleitet haben.
„Danke dafür, dass diese Kirche weiterhin bestehen kann“, fasste Pfarrer Dr. Christoph Nooke die Bedeutung der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen für die Kirchengemeinde zusammen. Im Jahr 2018 war mit der Sanierung des Westgiebels gestartet worden, es folgten der östliche und der südliche Chorbereich, im Jahr 2021 die Südseite und in diesem Jahr die nördliche Fassade. Damit kommen die Arbeiten im Jahr 2022 genau 100 Jahre nach Namensgebung der Kirche zu einem Abschluss: Seit 1922 heißt die evangelische Kirche Apostelkirche.
In einzelnen Bauabschnitten war die komplette Außenhülle der Kirche Stück für Stück saniert worden: Marode und kaputte Fugen, Klinkersteine ebenso wie die Fenster; Lüftungsfenster wurden eingebaut. Kaum einen Bauabschnitt gab es, bei dem die Beteiligten keine Überraschung erlebt hatten, erzählt Architektin Danne. So brachten die Arbeiten an der Nordseite der Kirche etwa einen besonderen Fund mit sich: Zunächst konnte oberhalb der nördlichen Ausgangstür eine überputzte, aber noch in den 1930er Jahren erwähnte alte Inschrift freigelegt werden. LaVDeM sanCto AntonIo lautet der überlieferte lateinische Text. Er erinnert an eine heute in der Kirche nicht mehr sichtbare Kapelle zu Ehren des Hl. Antonius. Die Großbuchstaben ergeben die Zahl 1656, das Jahr der Grundsteinlegung für die nördliche Erweiterung der Apostelkirche durch eine Stiftung von Christoph Bernhard von Galen, der im Volksmund auch als „Bombenbernd“ bekannt war. Auf diesen Fund hin wurde der Putz oberhalb des Seiteneingangs von Bauleiter Hille und Herrn Krupa von der Fa. Eichholz im Beisein der Denkmalpfleger vorsichtig geöffnet. Die Freilegung brachte dann eine große Überraschung: Oberhalb der Tür muss sich früher einmal ein Fenster befunden haben. Der Rahmen dazu ist noch fast vollständig erhalten und somit das einzige noch vorhandene barocke Element an der sonst spätgotisch überlieferten Kirche. Der Fensterrahmen wurde sorgfältig gesichert und mit alten Klinkern abgemauert. Eine Verglasung soll nun dauerhaft an das alte Fenster erinnern.
Insgesamt rund 1,8 Millionen Euro wird die Kirchengemeinde für die Sanierung der Außenhülle verausgabt haben. Da die Apostelkirche eine Patronatskirche ist, bezuschusst das Land ein Drittel der Kosten. „Dafür ist die Gemeinde der Bezirksregierung sehr dankbar“, sagt Dr. Ulrich Bartels, Baukirchmeister der Apostelkirchengemeinde. Die Innensanierung der Apostelkirche steht noch aus, doch in diesem Jahr gilt der Dank der Kirchengemeinde allen an der Außensanierung beteiligten Firmen und Personen: Fa. Josef Eichholz (Bausanierung), Fa. Schlüter (Steinmetz- Arbeiten), Fa. Knack (Glasarbeiten), Fa. Ress (Dachdecker), Fa. Tewes (Maler), Fa. Brückner (Gerüstbau) sowie der Architektin Diana Danne vom Büro „Danne.Linnemannstöns“, den Baukirchmeistern, der Mitarbeiterin der Dankmalpflege, Mechtild Mennebrücker, und dem Freundeskreis der Apostelkirche als Förderer.