Münster. Pfarrerin Christine Jürgens trat am 1. März in der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde ihren Dienst an. Die 32-Jährige war Anfang Februar vom Presbyterium in die 2. Pfarrstelle der Lukas-Kirchengemeinde gewählt worden. Superintendent Holger Erdmann überreichte gleich zwei Urkunden: Die Urkunde zum Dienstantritt sowie die Berufungsurkunde in den Pfarrdienst auf Lebenszeit.
Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bonn, Bochum und Münster sowie ihrem Vikariat in Recklinghausen war Jürgens zuletzt als Pfarrerin i. P. in der Evangelischen Kirchengemeinde Schüren in Dortmund sowie in der evangelischen Stadtkirche St. Petri in Dortmund tätig. „Dies Zeit meines Probedienstes war eine Ausprobierzeit“, erzählt die junge Frau. Die veränderte Situation durch die Corona-Pandemie nutze Jürgens zur Entwicklung neuer Gottesdienstformate. So initiierte sie eine Reihe regelmäßig digital abgehaltener Andachten. An den ZOOM-Gottesdiensten „augenblicklich“ nahmen bis zu 80 Personen teil. Einen Sinn für innovative Projekte zeigte Jürgens außerdem im vergangenen Sommer, als sie die Stadtkirche St Petri in Dortmund einen Monat lang in die „Kirche Wiesengrün“ verwandelte. Zwischen den Säulen der Kirche wurde ein wiesenähnlich anmutender Ort eingerichtet, der zum Verweilen und Ausruhen, Spielen und Aktiv-Sein einlud. Mitmach-Aktionen und geistliche Impulse bereicherten den offenen Stadtkirchenraum. Jürgens blickt auf diese außergewöhnliche Aktion zurück: „Mein Anliegen war es, Kirche öffentlich zugänglich zu machen und Kontaktflächen für unterschiedliche Menschen schaffen. Das ist uns gelungen. Die Kirche, mitten im Zentrum der Stadt Dortmund, wurde sichtbar und zum Raum der Begegnung – über alle Generationen und verschiedene persönliche Hintergründe hinweg.“
Ihre Erfahrungen aus der Stadtkirchenarbeit, bei der sie mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenkam, will Jürgens mit in die nun angetretene Pfarrstelle in der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde in Münster tragen. „Das Quartier der Lukas-Gemeinde ist sub-urban, die Gemeinde heterogen aufgestellt. Das bietet viel Spielraum.“, freut sich Jürgens. Ihr Anliegen ist es, die Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen und sinnstiftendes Handeln zu ermöglichen. Ihr gefalle das Stichwort „empowerment“: Rückhalt, Ermutigung und Unterstützung zu bieten, darin sehe sie ihre Aufgabe als Pfarrerin. „Es geht darum, ein Miteinander zu kreieren, in dem sich die Leben der einzelnen Menschen in all ihrer Differenziertheit und Vielfalt zu einer Gemeinschaft verbinden. Und zugleich will ich Menschen in ihrer individuellen Einzigartigkeit wahrnehmen und sie auf ihrem persönlichen Lebensweg bestärken.“
Pfarrerin Christine Jürgens arbeitet in der Arbeitsgruppe „boah.glaubse“ mit, einem digitalen Netzwerk von Menschen aus Westfalen, die Kirche weiterdenken und dies über den instagram-Kanal „@boah.glaubse“ kommunizieren. Die sozialen Medien erlebt Pfarrerin Christine Jürgens als bereichernde Möglichkeit zur Vernetzung „über den eigenen Kirchturm hinaus“.