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25. Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die Unfallopfer im Münsteraner Straßenverkehr

Drei Holzkreuze vor der St. Lambertikirche, aufgebaut von der Verkehrswacht Münster, erinnerten an die drei Verkehrstoten des vergangenen Jahres. Foto: Verkehrswacht MS

Am 6. November waren rund 60 Personen in die Kirche St. Lamberti, Münster, gekommen, um am 25. Ökumenischen Gottesdienst zum Gedenken an die Toten und Verletzten im Straßenverkehr in unserer Stadt teilzunehmen. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Münster hatte gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht, der katholischen und evangelischen Polizeiseelsorge sowie der Notfallbegleitung Münster dazu eingeladen.

Drei Tote, 193 Schwerverletzte, 1108 Leichtverletzte – das sagt die Verkehrsunfall-Statistik der Polizei in Münster. Hinter diesen Zahlen stehen Menschen: die Toten und Verletzten, die Angehörigen und die Frauen und Männer, die als Einsatzkräfte mit diesen Unfällen zu tun haben – dies wurde beim Gedenken an die Unfallopfer deutlich.

„Neben dem Gedenken an die Verkehrstoten und Verletzten ging es immer auch darum, den Blick auf die Frauen und Männer in der Rettungskette von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst und später auch der Notfallbegleitung zu richten“, erläutert Manfred Uhte, evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Mitglied in der Vorbereitungsgruppe des Gottesdienstes. „Sie alle sind und waren rund um die Uhr einsatzbereit, wenn Menschen verletzt werden oder zu Tode kommen“.

Für die Vorbereitungsgruppe war es wichtig, Unfallsituationen aus den verschiedenen Perspektiven der Beteiligten zu beleuchten. So wurden sowohl die Gedanken einer Mutter vorgetragen, deren Kind tödlich verletzt wurde, als auch die eines jungen Mannes, der seine Gedanken als Unfallopfer niedergeschrieben hat. Eindrücklich war die vorgelesene Schilderung einer Polizistin, die aus ihrem Einsatz bei einem schweren Verkehrsunfall berichtete.

So stand auch die Opferperspektive im Mittelpunkt der Predigt, die Superintendent Holger Erdmann vom Evangelischen Kirchenkreis, Münster, hielt. Am biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter schilderte er die Perspektive des überfallenen und schwerverletzten Mannes, der in seiner Situation sowohl Ignoranz als auch tätige Hilfe erlebte.

Die anschließend vorgetragenen Fürbitten öffneten nochmals den Blick auf alle an einem Verkehrsunfall Beteiligten: die Unfallopfer, deren Angehörige, die Unfallverursacher sowie auf die Einsatzkräfte, die in der Einsatznachsorge Tätigen sowie auf die Notfallbegleiter:innen.

Künstlerisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Jungen Chor, Münster sowie vom Ensemble der Versöhnungsbläser:innen, Münster, und dem Organisten Burkhard Führer.

Die Organisator:innen hatten nach dem Gottesdienst zu einem Empfang in das Bonhoeffer-Haus eingeladen. In ihren Grußworten betonten sowohl Bürgermeisterin Angela Stähler, als auch Polizeipräsident Falk Schnabel die besondere Aufgabe der Rettungskräfte sowie der Frauen und Männer der Notfallseelsorge und -begleitung.

„Mich hat der Gottesdienst sehr berührt“ fasste Bürgermeisterin Stähler ihre Eindrücke zusammen. „Ihre Arbeit als Rettungskräfte und Notfallbegleiter:innen und Notfallseelsorger:innen hat eine große Bedeutung. Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie nach solchen Einsätzen auch professionelle Entlastung finden“.